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Statisches Routing
Wie der Name schon sagt, sind die Informationen die für das Routing relevant sind, statisch im Router hinterlegt. Auf plötzlich auftretende Situationen, wie z.B. den Ausfall einer Leitung, kann der Router nicht eigenständig reagieren. Der vom Administrator eingetragene Weg, den die Pakete gehen sollen, kann sich nicht automatisch anpassen. Gibt es dann eben jenen Ausfall, muss der Administrator von Hand einen neuen möglichen Weg in die Routingtabelle eingeben.
Statisches Routing erfordert also das manuelle Eingreifen eines Administrators. Deshalb kommt es vor allem nur in kleineren Netzwerken zum Einsatz. Auch wenn es keine redundante Pfade gibt, sondern einfach nur zwei Geräte miteinander verbunden werden (sub networks), z.B. die Anbindung einer Außenstelle, kann man auf das statisches Routing zurückgreifen.
Ein Vorteil vom statischen Routing ist die Tatsache, dass der Administrator die Kontrolle über das Routingverhalten eines Netzwerkes behält. Je nach Routing-Protokoll beim dynamischen Routing müsste er nämlich einige Souveränitäten abgeben.
Im übrigen ist es auch möglich, statisches Routing und dynamisches Routing gleichzeitig zu verwenden. In diesem Fall nutzt man die Vorteile beider Routingvarianten. Bei Cisco-Router-Netzwerken gibt es dafür beispielsweise die sogenannte administrative Distanz (engl. administrative distance). Dies ist im Grunde genommen ein festgelegter Wert, der bei mehreren vorhandenen Pfaden im Router darüber entscheidet, welcher Pfad genommen werden kann. Dies ist dann notwendig, wenn zum einen auf dem Router verschiedene Routing Protokolle arbeiten oder aber auch zum anderen neben dem Routing Protokoll auch statische Routen eingegeben wurden. Umso niedriger die administrative Distanz, umso sicherer ist der Pfad und umso höher die Wahrscheinlichkeit, dass dieser Pfad auch ausgewählt wird. Da statische Routen mit einer administrativen Distanz von 1 im Vergleich zu den administrativen Distanzen von Routing-Protokollen wie OSPF (110) oder RIP (120) immer bevorzugt behandelt werden, kann man diese optimal mit dynamischen Routing ergänzen, ohne das dieses im Normalfall zum Zuge kommt.
Für eine statische Route werden drei Informationen benötigt:
- Zieladresse (network)
- die Subnetmaske der Zieladresse
- der nexte Hop, also das nächste Gerät an das das Paket zum Ziel geschickt werden soll
Um die Anzahl der Routingeinträge reduzieren zu können, gibt es bestimmte Route-Varianten, auf die ein Administrator zurückgreifen kann. Dazu zählen unter anderem die:
- Default Route
- Static Null Route
- Preferred Route
- Alternative Routes
- Floating Static/Backup Routes
- Summary/Aggregation Routes
Nachfolgend noch einmal alle Vorteile und Nachteile des statischen Routings zusammengefasst.
Vorteile des statischen Routings
- Keine zusätzliche Netzbelastung durch den Austausch von Routing-Informationen wie beim dynamischen Routing
- Keine Routen müssen berechnet werden, dementsprechend ist nur eine geringe CPU-Auslastung vorhanden und das Weiterleiten geht schneller
- Einfacher und schneller Konfigurationsaufwand
Nachteile des statischen Routings
- Bei einem Ausfall einer Route muss der Administrator von Hand eine neue Route anlegen, bis das nicht geschehen ist, bricht der ganze Netzwerkverkehr zusammen
- Bei einer hohen Belastung einer Verbindung kann nicht automatisch auf eine andere Verbinung gewechselt werden
Artikel vom 03.06.2011. Zuletzt aktualisiert am 22.01.2014
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