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RIP
RIP steht für Routing Information Protocol und existiert in drei Versionen: RIP (Version 1), RIPv2 und RIPng. Es ist ein Routing-Protokoll, das auf den Distanzvektor-Algorithmus basiert. RIP ist zudem ein Interior Gateway Protocol, IGP (inneres Gateway-Protokoll), d.h. RIP ist für den Austausch von Routing-Informationen in einem autonomen System zuständig. Dabei stehen im Mittelpunkt mittelgroße autonome Systeme, bei komplexeren Umgebungen wird von RIP abgeraten, da es dafür einfach nicht konzipiert wurde.
Router benötigen Routing-Protokolle wie es RIP ist, um ihre Routing Tabellen ständig auf dem aktuellen Stand zu haben. Beim Start des Routers kennt er nur die direkt angeschlossenen Netzwerke, dieses Wissen schickt er all seinen direkt angeschlossenen, benachbarten Router. Somit lernen die Router untereinander Routen, sprich wie ein Ziel im Netzwerk erreicht werden kann. Doch er lernt nicht nur wie er zu einem bestimmten Ziel kommt, sondern auch die Kosten die damit verbunden sind. Die Kosten (auch Metrik) bezeichnen den Aufwand, um ein bestimmtes Netz zu erreichen. Bei RIP sind die Kosten der sogenannte Hop Count, sprich die Anzahl der Router bis das Ziel erreicht ist. Somit ist bei RIP der Pfad mit den wenigsten Zwischenroutern immer der Beste. Andere Metriken wie beispielsweise Zuverlässigkeit und Bandbreite werden nicht berücksichtigt.
Sollte sich nun etwas im Netzwerk ändern, z.B. das Router ausfallen oder neue Router hinzugefügt werden, dauert es je nach Größe des Netzwerkes eine Weile bis alle Router auf dem aktuellen Stand sind. Mit Erreichen dieses aktuellen Zustandes spricht man von Konvergenz.
Versionen:
RIP (V1)
RIP in Version 1 ist sozusagen der Urvater der „RIP-Familie“ und wurde schon 1969 als Teil des ARPANET entwickelt und im RFC 1058 definiert. Es verwendet den Bellman-Ford-Algorithmus und gilt als auf Klassen basierendes IGP. RIP versendet seine Routing-Tabelle standardmäßig alle 30 Sekunden an seine direkt angeschlossenen Nachbarn und sichert somit den gewünschten dynamischen Informationsaustausch. Das Maß (die Metrik) an das sich RIP orientiert und somit den besten Pfad ermittelt, sind die Anzahl der Hops. Dabei wird ein Paket verworfen, wenn die Anzahl der Hops 15 überschreitet.
RIP v1 ist relativ Unkompliziert und einfach zu konfigurieren. Dadurch ist RIP ein sehr beliebtes Protokoll und wird gerne eingesetzt, wobei man auch beachten muss, dass RIP praktisch von allen IP-Routern unterstützt wird.
Allerdings ist die Version von RIP 1 entsprechend Alt wodurch einige Eigenschaften fehlen, die für heutige Netzwerke dringend benötigt werden. So werden bei den Updates keine Informationen über die Subnetzmaske mit gesendet. Brodcasts werden über die Adresse 255.255.255.255 verschickt, es fehlt eine Authentifizierung und bei VLSM (Variable Length Subnet Mask) und CIDR (Classless Inter-Domain Routing) sieht es relativ schlecht aus. Vor allem bei den letzten beiden Punkten gab es nach der Erkenntnis der IP-Adressen Knappheit Handlungsbedarf. So wurde RIP weiterentwickelt und bekam den passenden Namen RIP v2. Bei RIP v2 sollten nun diese Beschränkungen des alten RIPs behoben werden.
RIP v2
RIP v2 stellt im Prinzip lediglich eine Verbesserung zum ursprünglichen RIP dar und wurde 1998 im RFC 2453 beschrieben. So verwundert es kaum, dass viele Eigenschaften übernommen wurden. So ist es immer noch ein Distanzvektorprotokoll und hat immer noch die Zahl der Hops als Maß. Es wird weiterhin ein Holddown-Timer und Split-Horizont verwendet um Routing Schleifen zu Vermeiden. Verworfen wird ein Paket auch weiterhin bei einer Entfernung von weiter als 15 Hops.
Neu sind nun die fehlenden Eigenschaften in der vergangenen Version. So werden nun endlich Angaben zur Subnetzmaske mit dem Update versendet. Damit wird VLSM und CIDR möglich. Dies war wahrscheinlich die wichtigste Neuerung der frischen RIP Version.
Auch in RIP v2 hat es die Update-Authentifizierung geschafft. Möglich sind dabei zwei Authentifizierungstypen, zum einen unverschlüsselter Text, das ist die Standardeinstellung, zum anderen die Message –Digest 5 Verschlüsselung, kurz MD5-Verschlüsselung.
Die letzte Änderung betraf das Senden von Routing-Updates, das nicht mehr per Broadcast wie bei RIP v1 geschiet, sondern nun durch Multicast, unter der Verwendung der Klasse D Adresse 224.0.0.9.
Grundsätzlich rät man immer aus oben genannten Gründen zum Vorzug von RIPv2 gegenüber RIP v1. Nur wenn ältere Geräte sich im Netzwerk befinden, die nicht das neue RIPv2 unterstützen, sollte man noch auf RIP v1 zurückgreifen.
RIPng
Auch mit RIPng geht man keinen vollkommenen neuen Weg sondern baut viel mehr auf die RIP Basis auf und erweitert sie. Erweitern in diesem Sinne, dass RIPng nun auf IPv6 (Next Generation) unterstützt. Definiert ist RIPng in RFC2080
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