Powerline/PowerLan - Internet aus der Steckdose
Powerline, oder auch PowerLan genannt, ist eine Alternative neben der gewöhnlichen LAN-Verkablung, WLAN oder auch zum Fernsehr-Kabelanschluss. Die Vernetzung findet bei Poweline/PowerLan über die Stromleitung mit entsprechenden Adaptern statt. Ein lästiges Kabelverlegen oder gar ein Mauerdurchbruch entfällt hier. Auch Signalprobleme die bei WLAN auftreten können gibt es Augenscheinlich erst einmal nicht. Aber ist Powerline eine wirklich so gute Alternative?
Powerline/PowerLan Übertragungsrate
Zugegeben, die Powerline-Technik ist verglichen mit den anderen bekannten Übertragungstechniken noch gar nicht so alt. Dementsprechend litt sie wie auch die anderen Techniken am Anfang an Kinderkrankheiten. Dazu zählten gestörte Leitungen, langsame Übertragungsgeschwindigkeiten und Geräte/Adpater die zueinander inkompatibel waren. Dies hat sich aber inzwischen geändert. So gibt es inzwischen (Stand Juni 2011) schon die ersten Powerline-Adapter mit einem Brutto-Durchsatz von 500 Mbit/s. Erreicht wird dieser Durchsatz durch ein Hochfrequenz-Signal das mehr Bandbreite belegt (2 bis 68 MHz) als zuvor (damals nur Bandbreite von 2-28 MHz). Dennoch ist noch nicht das Ende der Fahnenstange erreicht. Zwar nicht über eine erneut erhöhte Bandbreite (da diese begrenzt werden soll), dafür aber über eine Technik, die der WLAN-Technik MIMO ähneln soll. Konkret geht es darum unterschiedliche Signale in die beiden Stromleitungsadern zu speisen. Damit soll die Übertragungsleistung noch einmal um 30 Prozent gesteigert werden können.
Störendes Powerline
Für Funkamateure kann Powerline ein ganz schönes Ärgernis darstellen. So werden von den Stromleitungen ein Teil der HF-Energie abgestrahlt, weshalb die unteren Frequenzblöcke von 30 MHz ausgespart sind. Dennoch kann es zu Störgeräuschen kommen. Auch ältere Geräte die in einem niedrigen Frequenzbereich arbeiten, wie z.B. drahtlose Mäuse, können wenn sie sich in der Nähe von Powerline-Adaptern befinden, Auffälligkeiten zeigen.
Probleme kann es auch in einem Haus geben, in dem zwei Mieter die sich untereinander oder nebeneinander befinden und beide Powerline nutzen. Die beiden Powerline-Netze können sich nämlich beeinträchtigen. Da beide das gleiche Frequenzspektrum benutzen kann es zu einem gesunkenem Datendurchsatz kommen.
Powerline-Adapter
Damit das Internet auch aus der Steckdose kommt, braucht man entsprechende Hardware dafür, nämlich einen Adapter. Dieser Adapter verbindet über das Stromnetz über einen eingebauten Ethernet-Anschluss die Endgeräte wie PC oder Drucker. Da es verschiedene PowerLAN-Standards gibt, gibt es dementsprechend auch die verschiedensten Adapter. So gibt es sie als Zwischenstecker, in Kombination mit einem WLAN-Access-Point oder mit Funktionen für die Datenpriorisierung. Im Normalfall stellen die meisten PowerLAN-Netzwerke im privaten Bereich nämlich eine Peer-to-Peer-Netzwerktopologie dar, d.h. jeder Adapter kommuniziert gleichberechtigt mit jedem anderen, ohne besondere Hierarchisierung. So kann eine Datenpriorisierung sehr hilfreich sein.
Wichtig: Passwort für Powerline-Adapter
Was beim WLAN der WLAN-Schlüssel ist, ist beim Powerline-Adapter das Passwort. Dieses sollte beim ersten Gebrauch unbedingt geändert werden, da die meisten Powerline-Adapter das gleiche Passwort ab Werk besitzen. Man könnte dennoch auf die Idee kommen, dass dies kein Problem sei, denn schließlich würde kein Fremder in der eigenen Wohnung unbemerkt einen entsprechenden Powerline-Adapter anschließen um dann Fremd zusurfen. Das mag zwar sein, wer aber in einem Haus mit mehreren Wohnungen wohnt, der muss schon damit rechnen, dass sein Nachbar fremd mit dem eigenen Powerline-Adapter mitsurft. Denn ein Stromzähler stellt keine sichere Barriere für Powerline-Signale dar. Das Ändern des Passwortes ist also auch hier Pflicht!
Powerline-Adpater Zusammenspiel
Die heutigen aktuellen Powerline-Adapter sollten eigentlich alle miteinander zusammenarbeiten. Immerhin nutzen sie die entsprechend gleiche Technik. Dennoch ist die herstellerübergreifende Kommunikation nicht garantiert, da sich die Adapter in Aufbau und Firmware unterscheiden. So kann es durchaus zu Unregelmäßigkeiten, wie z.B. einer geringen Übertragungsrate kommen.
Feinheiten
Um eine möglichst ungestörte Übertragung zu erreichen, sollte man den Powerline-Adapter direkt an die Steckdose ohne weiteren Verbraucher anschließen. Wer dies nämlich nicht macht und den Powerline-Adapter mit anderen Verbrauchern wie PC, Bildschirm usw. an einer Steckdosenleiste anschließt, der muss mit einer geringeren Übertragungsrate rechnen. Wer wegen Steckdosen-Mangel es dennoch nicht einrichten kann, dass jeder Powerline-Adapter eine eigene Steckdose bekommt, der sollte lieber auf Adapter mit durchgeführten Stromanschluss greifen. Dieser kostet zwar meist etwas mehr, dennoch sind sie in diesem Fall sehr hilfreich.
Artikel vom 13.06.2011
Quellen:
- c't Magazin Ausgabe 12 vom 23.05.2011
- Deutsche Wikipedia / Stand Juni 2011
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