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Hypercard
Im Jahr 2012 feierte Apples Hypercard ihr 25-jähriges Jubiläum. Freilich, im Einsatz dürfte die Karte heutzutage so gut wie nicht mehr sein, dennoch ist ihr Platz in der Geschichte als erstes kommerziell auf breiter Basis verfügbares Hypertext-System sicher.
Bill Atkinson war es, der die HyperCard im Auftrag von Apple entwickelte und 1987 publizierte. Für eine rasche und weitreichende Ausbreitung sorgte die Tatsache, dass die HyperCard bis 1992 kostenlos zusammen mit Macintosh-Rechnern ausgeliefert wurde. Zwar wurde die HyperCard auch noch weiterentwickelt, allerdings wurde die HyperCard 3.0, die unter Kevin Calhoun immerhin die Betaversion erreichte, nicht veröffentlicht.
Mit der HyperCard war es erstmals möglich, ohne Programmierkenntnisse Texte und Grafiken miteinander zu verknüpfen. Über Verlinkungen konnte man so unterschiedliche Dokumente ansteuern und als Ersteller dieser Texte konnte man darüber hinaus auch einen Index mit Schlagworten verfassen oder alle Texte in einer Sammlung nach bestimmten Begriffen durchsuchen. Selbst Spiele konnten mit der HyperCard realisiert werden. So wurde die Original Macintosh-Version des legendäre Adventure-Games Myth für die HyperCard konzipiert.
Die Erstellung und Nutzung der HyperCard-Inhalte fand immer lokal statt. So wurden die erschaffenen Werke anschließend per Diskette/CD weitergegeben, später konnte man sie dann auch in Mailboxen herunterladen.
Laut Entwickler Atkison scheiterte die Hypercard an genau zwei großen Fehlern. Gegenüber dem Magazin Wired.com sagte er 2002 dazu: "Wenn ich in einer Netzwerk-Kultur wie bei Sun groß geworden wäre, hätte Hypercard möglicherweise der erste Web-Browser werden können. Ich dachte, dass jeder mit jedem verbunden ist, wäre ein Wunschtraum. Junge, lag ich falsch. Ich habe das verpasst." Insbesondere die lokale Nutzung prangerte im Rückblick an: "Du überträgst niemandes Website auf deine Festplatte um sie anzuschauen."
Ein weiteres Todesurteil war wohl auch Apples Entscheidung die Gestaltungssoftware extra für 400 Dollar zu verkaufen.
Quellen und Nachweise
Artikel veröffentlicht am 24.09.2014
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