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Hamachi
Für Gamer schon längst ein Begriff, steht Hamachi von Applied Networking, für eine Software, die den Aufbau von einem Virtual Private Network (kurz VPN), ohne großen Aufwand ermöglicht. Doch was steckt hinter Hamachi?
Die einfache Einrichtung und Konfiguration ermöglicht, anderst als bei üblicher VPN-Software, ein Server-Client Prinzip. Problem dabei: Der Server der die Clients die Verbindung vermittelt, unterliegt allein dem Hersteller. Gerade deswegen wird das angewande Prinzip von Hamachi, von Sicherheitsexperten kritisiert. Denn der Hersteller der Software, kann jederzeit auf die Schlüssel der Peers (Teilnehmer) zugreifen. Ob dieses Konzept vertrauenswürdig ist, lesen Sie in den nächsten Abschnitten.
Um noch einmal die eigentlich Funktion von Hamachi aufzugreifen, mit Hamachi lassen sich mehrere Computer im Internet zu einem virtuellen LAN zusammenfassen. Und das alles über eine starke Verschlüsselung und über Firewalls und NAT-Router hinweg. Mit Hamachi kann selbst ein Laie eine VPN-Verbindung in wenigen Minuten erstellen. Benutzt wird Hamachi vor allem für Multiplayer-Spiele, die nur im LAN mit mehreren Mitspielern gespielt werden können. Doch auch andere Vorzüge einer LAN-Umgebung lassen sich mit Hamachi realisieren, z.B. Netzwerkfreigaben. So kann Hamachi nicht nur für LAN-Spiele dienen, sonder auch für Filesharing und Remote-Desktop.
Der Hamachi-Client ist für drei Betriebssysteme erhältlich. Dazu zählen Windows, Mac OSX und Linux. Sie können hier gedownloadet werden.
Das bedienen des Hamachi-Clients gestaltet sich relativ einfach. Sollten trotzdem Probleme bestehen, empfehlen wir unseren Zusätzlichen Artikel, der sich mit der Installation und Konfiguration des Hamachi-Clients im Forme einer Step-by-Step Anleitung, beschäftigt. Außerdem erfahren Sie weitere Tipps und Tricks bei Hamachi.
Wir gehen nun einmal davon aus, dass Sie den Hamachi Client nach unserem Artikel erfolgreich installiert und konfiguriert haben.
Hamachi Probleme?
Trotz der richtigen Installation und Konfiguration des Hamachi-Clients, kann es zu Verbindungs-Problemen kommen. So scheitert z.B. die Verbindung, wenn Clients hinter verschiedenen NAT-Routern sitzen und beim Verbindungsaufbau zum Server über einen weiteren NAT-Router müssen. Bei dieser Situation nimmt der Server dann an, dass beide Clients ohne NAT kommunizieren. Folge: Der Verbindungsaufbau scheitert.
Auch kann es vorkommen, dass der Server zu bestimmten Zeiten einfach überlastete ist. Hier gilt: Abwarten und Tee trinken.
Vertrauenswürdiges Konzept?
In älteren Hamachi-Versionen war es so, dass der Session-Schlüssel vom Hamachi-Server generiert wurde. Hinzu kam eine 32-Bit Verbindungsnummer. An diese hätten prinzipiell Mitarbeiter des Herstellers und unbemerkte Lauscher, ohne Probleme gelangen können. Mit Hilfe der Schlüssel, wäre Tür und Tor für den Lauscher geöffnet gewesen.
Doch Applied Networking hat auf dieses Problem schon reagiert. Mit einer zusätzlichen Schlüsselhandlung, an der nur die Peers beteiligt sind, soll wieder die Privatsphäre garantiert werden.
Auch wenn das Server-Programm von Hamachi nicht einsehbar und der Client nur im Binär-Code verfügbar ist, sollte man Hamachi vertrauen können.
Hinzu kommen die, von Version zu Version, verbesserten Sicherheitsmechanismen, sowie aktuelle kryptographische Verfahren. Weiteres Vertrauen gewinnt Hamachi, durch Anzeige des RSA-Public-Key-Fingerprints, sowie durch die Blockier-Funktion, gegen nicht erwünschte Teilnehmer.
Fazit:
Für Zocker die mit Hamachi, zusammen mit anderen Spielern in einem „virtuellen“ LAN spielen möchten, ist Hamachi uneingeschränkt zu empfehlen. Sobald aber streng vertrauliche Daten, Backups und andere geschäftliche Anwendungen ausgetauscht werden sollen, wäre es besser sich nach Alternativen, wie z.B. Open VPN umzuschauen.
Literatur:
c’t magazin für computer technik, Ausgabe 7, 2006
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