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Geschichte des Hypertext
Hypertext ist erst einmal nichts anderes als ein Text. Dieser wiederum ist vereinfacht beschrieben mit Querverweise (Hyperlinks) gespickt, sodass man von einem Text per Link auf einen ganz anderen Text gelangt. Letztendlich ist Hypertext damit nichts anderes als ein Konzept für die Organisation von Wissen. Es ermöglicht eine leichte Navigation durch den abgespeicherten Informationsraum. Dabei ist die Navigation nicht wie bei einem Buch linear, sondern nicht-linear, d.h. man kann zu Informationen "springen". Die bekannteste Hypertext Auszeichnungssprache, mit der solche Konstrukte möglich sind, ist die Hypertext Markup Language, kurz HTML. Nachfolgend findet man einen Umriss der Entwicklung des Hypertextes mit den wichtigsten Stationen.
Memex eine technische Utopie
Memex (Memory Extender - Gedächtnis-Erweiterer) könnte man als Urgroßvater des heutigen Hypertext und des Personal Computers ansehen. Es ist ein Gerät, das zum ersten Mal vom US-amerikanischen Ingineur Vannevar Bush in seinem bemerkenswerten Artikel "As We May Think" (Atlantic Monthly, Juli 1945, S. 101 ff.) theoretisch beschrieben wurde. Pate hinter der Idee stand niemand anderes als der menschliche Geist, wobei die Idee selbst auf die bereits im Jahr 1931 in den USA patentierten "Statistischen Maschine" von Emanuel Goldberg basiert. Der menschliche Verstand operiert durch Verknüpfungen/Assoziationen und genau diesem Prinzip macht sich Memex zu nutze. So soll Memex nichts anderes als "ein vergrößerter Anhang des eigenen Gedächtnisses" sein.
Bush schrieb, dass die Memex alle Bücher des Besitzers, Aufzeichnungen und Kommunikation abspeichern können soll. Abgerufen sollen diese Informationen dann über zwei nebeneinander liegende Bildschirme, wobei der Benutzer per Hebel zwischen den Informationen vor- und zurückblättern könnte. Die Memex sollte aber nicht wie Bücher oder beispielsweise Audio linear sein, sondern nicht-linear. Hier greift schließlich des Konzept des menschlichen Denkens, denn auch bei der Memex soll es möglich sein durch "Verknüpfungen" von einem bestimmten Dokument auf ein ganz anderes Dokument zu verweisen. Damit soll eine Verknüpfung von langen Informationspfaden möglich sein, die ganz unabhängig von ihrer Speicherreihenfolge abrufbar sind.
Memex als Grundlage für weitere Entwicklung
Inspiriert von der Memex lieferte Douglas Carl Engelbart (Erfinder der Computermaus) in den 1960er Jahren zahlreiche Ideen zu Aspekten der Mensch-Maschinen-Interaktion. Im Bereich des Hypertextes entwickelte er das damals revolutionäre "oN-Line System" (kurz NLS).
Den Begriff Hypertext prägte dann Ted Nelson mit seinem Projekt Xanadun im Jahr 1965. Einem Projekt das an seiner Komplexität scheiterte und nie fertiggestellt wurde. Ein Grund dafür war wohl auch, dass Nelson eigentlich studierter Philosoph war und somit für die Umsetzung technisch nicht versiert genug war.
Hypertext wird massentauglich
Mit der HyperCard gelang der Firma Apple das erste Hypertextsystem, das einer größeren Gruppe zugänglich war. Entwickelt wurde die HyperCard von Bill Atkinson und 1987 publiziert. Die HyperCard war kostenloser Bestandteil der von 1987 bis 1992 ausgelieferten Macintosh-Rechnern.
Heute ist das World Wide Web (WWW) das an weitesten verbreitete Hypertext-System. Erfunden wurde es 1989 von Tim Berners-Lee am CERN. Ursprüngliches Ziel war es dabei, wissenschaftliche Artikel miteinander zu "verflechten". Es sollte einen "universellen Zugang zu einer großen Sammlung von Dokumenten erlauben".
Den unbeschreiblichen Siegeszug des WWW konnte damals keiner erahnen. Insbesondere, dass sich der eigentliche Hypertext inzwischen immer mehr zur Hypermedia entwickelt. So bieten dynamische Webseiten oder gar Webanwendungen viel mehr also damals geplant. Unter anderem rühren auch daher die Probleme her, die man mit dem heutigen WWW besitzt.
Quellen
Artikel wurde zuletzt am 18.09.2014 geändert
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